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»Letztes Mal mußte ich einen Gummianzug anziehen.«
Der Mann in Schwarz antwortete nicht, sondern drehte sich
zu Pastor Lowndes um. »Ein eiskalter Bursche. Gewöhnlich
schreien die Ausländer und treten um sich.«
Pastor Lowndes erwiderte nichts. Er sah zu, wie der Mann in
Schwarz Jhereks Füße zusammenband.
Jherek lachte, als ihm der Mann in Schwarz die grobe Seil-
schlinge über den Kopf zog und an seinem Hals befestigte. Die
Stränge der Schlinge kratzten.
»Nun«, sagte er. »Ich bin bereit. Wann kommen Lord Jagged
und Mrs. Underwood?«
Niemand antwortete. Pastor Lowndes murmelte irgend et-
was. Einer der Männer aus der kleinen Menge leierte ein paar
Worte herunter.
Jherek gähnte und sah hinauf zum blauen Himmel und zur
aufgehenden Sonne. Es war ein herrlicher Morgen. In der letzten
Zeit hatte er die frische Luft ein wenig vermißt.
Pastor Lowndes brachte sein schwarzes Buch zum Vorschein
und fing an zu lesen. Jherek drehte sich und wollte fragen, ob
es bis zu Lord Jaggeds und Mrs. Underwoods Ankunft noch
lange dauern würde, aber da zog ihm der Mann in Schwarz
einen Sack über den Kopf. Seine Stimme wurde erstickt, er
konnte niemanden mehr sehen. Er zuckte die Achseln. Sie wür-
den bald eintreffen, davon war er überzeugt.
Er hörte, wie Pastor Lowndes seine Rede beendete. Er hörte
ein Klicken, dann gab der Boden unter seinen Füßen nach. Das
Gefühl unterschied sich nicht sehr von dem seiner Hinreise mit
der Zeitkugel. Und dann schien er zu fallen, zu fallen und zu
fallen, und seine Gedanken erloschen ganz.
14. Kapitel
EINE WEITERE UNTERHALTUNG MIT DER EISERNEN
ORCHIDEE
Das erste, was Jherek spürte, als er das Bewußtsein wiederer-
langte, waren starke Halsschmerzen. Er wollte die Hände he-
ben, aber sie waren noch immer auf seinem Rücken gefesselt. Er
desintegrierte die Stricke und befreite seine Hände und Fü-
ße. Sein Hals war aufgescheuert und wund. Er öffnete die Au-
gen und sah direkt in das verrunzelte, farbenprächtige Gesicht
Brannart Morphails.
Brannart grinste. »Ich habe es dir prophezeit, Jherek! Ich ha-
be es dir gesagt! Und die Zeitmaschine ist nicht mit dir zu-
rückgekommen. Was bedeutet, daß du mich um ein wichtiges
Teil meiner Ausrüstung gebracht hast.« Seine gute Laune
strafte seine Vorwürfe Lügen.
Jherek sah sich im Laboratorium um. Es wirkte noch genau-
so wie zum Zeitpunkt seiner Abreise. »Vielleicht ist sie entz-
weigegangen«, vermutete er. »Schließlich bestand sie aus
Holz, weißt du.«
»Holz? Holz? Unsinn. Warum bist du so heiser?«
»Ein Strick war auch dabei. Alles in allem war es eine sehr
primitive Maschine. Dennoch, ich bin zurückgekehrt. Ist Lord
Jagged nach meiner Abreise zu dir gekommen? Hat er sich
ebenfalls eine Zeitmaschine ausgeliehen?«
»Lord Jagged?«
Lady Charlotina schwebte heran. Sie trug dasselbe lilien-
farbene Kleid, das sie bei seiner Abreise getragen hatte. »Lord
Jagged ist nicht hier gewesen, Jherek, mein Herz. Schließlich
bist du kaum fort gewesen, da warst du auch schon wieder
da.«
»Das ist der endgültige Beweis für den Morphail-Effekt«,
stellte Brannart mit sichtlicher Befriedigung fest. »Wenn je-
mand in ein Zeitalter zurückgeht, in das er nicht hineingehört,
werden so viele Paradoxa erzeugt, daß das Zeitalter den Ein-
dringling so ausspuckt wie ein Mensch einen Granatapfelkern,
der ihm in die Kehle geraten ist.«
Erneut betastete Jherek seinen Hals. »Es hat jedenfalls einige
Zeit in Anspruch genommen, mich auszuspucken«, sagte er
bestimmt. »Ich war etwa sechzig Tage dort.«
»Oh, komm!« Brannart starrte ihn an.
»Und Lord Jagged von Kanarien war ebenfalls dort. Und
Mrs. Amelia Underwood. Es schien ihnen keine Schwierigkei-
ten zu bereiten, in der Kehle der Zeit steckenzubleiben.« Jherek
stand auf. Er trug noch immer den grauen Anzug mit den brei-
ten schwarzen Streifen. »Und schaut euch das an. Man hat mir
diesen Anzug geschenkt.«
»Es ist ein schöner Anzug, Jherek«, sagte Lady Charlotina.
»Aber du könntest ihn auch selbst gemacht haben, weißt du.«
»Energieringe funktionieren in der Vergangenheit nicht. Die
Energie kann nicht übertragen werden«, informierte Jherek sie.
Brannart runzelte die Stirn. »Was hat Jagged in der Vergan-
genheit zu suchen?«
»Ich schätze, er hat irgendwelche persönlichen Angelegen-
heiten zu erledigen, die mich nur am Rande berührten. An
sich dachte ich, er würde mit mir zurückkehren.« Jherek in-
spizierte das Laboratorium und sah in jedem Winkel nach.
»Sie sagten, Mrs. Underwood würde mich begleiten.«
»Nun, sie ist aber noch nicht hier.« Lady Charlotinas Couch
schwebte näher. »Hat es dir im Zeitalter der Morgenröte gefal-
len?«
»Es war oft sehr vergnüglich«, gestand Jherek, »obwohl es
Augenblicke gab, in denen ich mich sehr gelangweilt habe. Und
andere Augenblicke, in denen& « Und zum drittenmal betaste-
te er die Verletzungen an seinem Hals. »Weißt du, Lady Char-
lotina, viele ihrer Zeitvertreibe können sie sich gar nicht freiwil-
lig aussuchen!«
»Wie meinst du das?« Sie beugte sich nach vorn, um seinen
Hals in Augenschein zu nehmen. Neugierig strich sie mit den
Fingern über seine Wundmale.
»Nun, es ist schwer zu erklären. Es ist schon schwer genug, es
zu begreifen. Ich habe es anfangs gar nicht verstanden. Sie
werden alt ich meine natürlich, sie verfallen. Sie haben keine
Kontrolle über ihre Körper und kaum welche über ihren
Verstand. Es ist, als würden sie& als würden sie ständig träu-
men, von Impulsen angetrieben, über die sie keine objektive
Erkenntnis besitzen. Natürlich könnte dies auch nur meine sub-
jektive Analyse ihrer Kultur sein, obwohl ich es nicht glaube.«
Lady Charlotina lachte. »Du wirst es mir nie erklären können, [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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