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ten für dieses Verbrechen. Und auch die Tatsache, dass er da-
bei gewesen war, als Guista ein Zimmer gemietet hatte.
Don zog eine Karte hervor und reichte sie dem Jockey, der
sie verständnislos anstarrte.
»Rufen Sie mich an, wenn Guista sich bei Ihnen meldet.«
»Warum sollte er?«
»Sie sind befreundet.«
»Ich habe es Ihnen doch schon gesagt: Wir kennen uns
kaum.«
»Behalten Sie die Karte«, sagte Don. Er verließ die Woh-
nung und zog die Tür hinter sich ins Schloss.
Als er einigermaßen sicher war, dass der Cop fort war,
blickte Jake auf und sah, wie Big Stevie aus dem Badezimmer
heraushumpelte.
»Das ging viel zu leicht«, sagte Big Stevie.
»Er hatte nichts in der Hand«, widersprach Jake.
Stevie nahm dem Jockey die Karte ab und las sie.
»Er hätte dich stärker bedrängen müssen«, sagte Big Stevie.
»Ich habe ihm die Rippen gebrochen. Der muss stinksauer sein.«
Stevie steckte Don Flacks Karte ein und fuhr fort: »Ich muss
hier verschwinden. Geh auf den Korridor und sieh nach, ob er
noch da ist.«
»Wohin willst du?«, fragte Jake, während er zur Tür ging.
»Ich habe noch was zu erledigen, ehe er mich wieder ein-
holt.«
Der Jockey ging zur Tür, öffnete sie, blickte den Korridor
hinunter, drehte sich zu Stevie um und sagte: »Ich sehe ihn
nicht.«
Stevie war über die Hintertreppe in Jakes Appartement ein-
gestiegen, und so wollte er auch wieder verschwinden. Kurz
vorher drehte er sich noch einmal zum Jockey um und bedank-
te sich.
»Kein Problem. Ich wünschte, ich könnte mehr für dich
tun«, sagte Jake.
Stevie humpelte zur Hintertreppe.
»Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag«, rief Jake ihm
hinterher.
Eine dämliche Bemerkung. Er wusste es, aber irgendwas
hatte er einfach sagen müssen. Er sah zu, wie Stevie die Hinter-
treppe hinunterkletterte. Dann ging Jake zum Telefon und
wählte eine Nummer.
Als am anderen Ende abgenommen wurde, sagte er: »Er ist
gerade gegangen. Ich schätze, er ist jetzt hinter Ihnen her.«
»Nur, dass ich das richtig verstehe, Sie wollen, dass ich Ihnen
meinen eigenen Bruder ans Messer liefere?«, fragte Anthony
Marco.
Der vergitterte Besucherraum in Riker s Island war bei-
nahe überfüllt. Marco, in einem bescheidenen grauen Anzug
mit hellblauer Krawatte, die Hände in Handschellen vor dem
Körper, saß hinter dem Tisch. Sein Anwalt, Donald Overby,
ein hoch angesehener Angehöriger der Anwaltskanzlei O-
verby, Woodruff und Cole, saß neben seinem Klienten. O-
verby war groß, schlank, etwa fünfzig und trug einen gradli-
nigen, militärischen Kurzhaarschnitt. Seine Kollegen nann-
ten ihn »Colonel«, weil er genau diesen Rang besaß, als er
während des ersten Golfkriegs im JAG-Büro in Washington
gearbeitet hatte. Im Gegensatz zu ihm wurde der Spitzname
seines Klienten »Bogie« nur hinter dessen Rücken ausge-
sprochen. Er besaß eine vage Ähnlichkeit mit Humphrey
Bogart und vermittelte wie dieser das Gefühl, er wäre un-
verwundbar. Aber Anthony besaß eine gefährliche Reizbar-
keit, eine nervöse, ungeduldige Energie, die dazu geführt
hatte, dass er sich nun schon den zweiten Tag wegen Mordes
vor Gericht verantworten musste.
Der für diesen Fall zuständige stellvertretende Bezirks-
staatsanwalt war Carter Ward, ein Afroamerikaner mit staats-
männischer Ausstrahlung, Ende sechzig, stämmig und mit tie-
fer Stimme. Er sprach langsam und mit Bedacht. Mit einfachen
Worten erklärte er den Geschworenen den Sachverhalt, und er
behandelte Zeugen so, als wäre er zutiefst enttäuscht, wenn er
den Eindruck hatte, dass sie Lügen erzählten.
Ward und Stella saßen Marco und Overby gegenüber. Stella
fühlte sich benebelt. Sie hatte zwei Aspirin und einen Pappbe-
cher mit lauwarmem Tee hinuntergestürzt, ehe sie den Raum
betreten hatte. An einem der kältesten Tage des Jahres kam er
ihr erdrückend heiß vor.
»Das ist Tatortermittlerin Stella Bonasera«, stellte Ward sie
vor. »Ich habe sie gebeten, bei diesem Treffen anwesend zu
sein.«
Was, streng genommen, stimmte. Ward hatte sie gebeten, nach
Riker s Island zu kommen, aber Stella war diejenige gewesen, die
den Plan geschmiedet und ausgearbeitet hatte. Zu guter Letzt hatte
sie sich auch noch das Einverständnis des Bezirksstaatsanwalts
gesichert, nachdem sie sich mit Ward einig geworden war. Der
Bezirksstaatsanwalt war sehr daran interessiert, Anthony Marco
mit einer roten Schleife ins Gefängnis zu schicken. Ein Todesur-
teil wäre nett gewesen, aber angesichts verschiedener Zwischen-
fälle war der Bezirksstaatsanwalt auch gewillt, sich mit einem an-
deren Urteil zufrieden zu geben, vorausgesetzt, es fiele lang genug
aus und konnte in der Öffentlichkeit vertreten werden.
Marco nickte Stella zu, sie erwiderte die Geste nicht. Ward
öffnete seine Aktentasche und zog einen Block mit gelbem, li-
niertem Papier hervor.
»Wir wissen alle«, begann er, »dass die Medien den Mord an
Alberta Spanio neugierig aufgenommen haben. Wir wissen auch,
dass die Geschworenen, die inzwischen isoliert wurden, trotzdem
von dem Mord an der Hauptbelastungszeugin erfahren haben.«
Weder Marco noch sein Anwalt sagten etwas, also fuhr
Ward fort.
»Natürlich nimmt die Jury an, dass Ihr Mandant diesen
Mord in Auftrag gegeben hat, und obwohl der Richter und Sie
selbst die Geschworenen auffordern werden, sich ausschließ-
lich an die Fakten zu halten, wird jeder einzelne Geschworene
glauben, dass Anthony Marco am Nachmittag des sechsten
September letzten Jahres Joyce Frimkus und Larry Frimkus [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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